50 Klassiker Comics

Zeitreise zu berühmten Strips der Comic-Kunst. (PL) Das Einzige, das er in seinem Leben bedaure, sei, niemals einen Comic gezeichnet zu haben. Dieses Zitat Pablo Picassos musste in jener Zeit, als der Comic noch um die Anerkennung als Kunstgattung kämpfte, häufig, nahezu pausenlos, erwähnt werden. Der Comic ist nach Missachtungen unterschiedlicher Heftigkeit - auch manche BibliothekarInnen begegneten diesem Medien einst misstrauisch - eine eigene, anerkannte und geschätzte Kunstform. Der vorliegende Band informiert Laien und Fans gleichermaßen: Er vermittelt Grundwissen der Entwicklung dieser literarischen Gattung, seiner AutorInnen und IllustratorInnen und setzt diesen künstlerischen Zugang in Bezug zu Ästhetik, Zeitgeist und -geschichte. Tatsache ist, dass mehr Menschen schauen als lesen: Erinnern Sie sich an die Witwe Bolte, an Max und Moritz? Unvergessliche Bilder, mit denen Wilhelm Busch 1864 die Grammatik des Comics deutlich mitprägte: Das zeitliche Geschehen war in einem Bild verdichtet, kein Satzgefüge hätte diese Leistung vollbringen können. 50 Faktenseiten, 50 Kurzessays und über 300 farbige Abbildungen vermitteln mehr als einen Einblick, sie liefern seriöses Basiswissen, wobei ein "kleines Comic-Glossar", das Personen- und Werkregister am Ende des Bandes für Interessierte weiterführende Tipps enthalten. Sehr zu empfehlen auch für Schulbibliotheken für Fachbereichsarbeiten, für Kenner und Einsteiger. Andreas Knigge dokumentiert die Ergründung der Magie, die das Auge alle Lücken ersetzen lässt. Comics sind mehr als Geschichten mit Sprechblasen: Das hat der vorliegende Band bewiesen. Schade, dass Picasso niemals einen Comic gezeichnet hat. *bn* Christina Gastager-Repolust